TSG wandelt einen 1-6 Rückstand in Sieg um

Oberliga / Spielbericht

Einer der dramatischsten Spiele der letzten Jahre für die TSG ereignete sich am letzten Sonntag in der Mehrzweckhalle in Buchenbach. Beide Mannschaften brauchten wichtige Punkte, um sich von den Abstiegsrängen fernzuhalten und dementsprechend war die Anspannung an diesem Tag zu spüren.

Knappe Spiele

Von Anfang an war das Spiel hart umkämpft. Klosek/Dudek mussten ihre erste Auftaktniederlage im Doppel hinnehmen und ließen dabei eine 2-0 Führung durch die Finger gleiten. Dafür siegten Bleck/Bak sehr souverän mit 3-0. Was im Anschluss nach den Doppeln in der Halle passierte, war sogar für die erfahrenen Spieler im Team ein Novum. Michael Dudek verlor nach erbittertem Kampf mit 2-3 gegen den Spitzenspieler Richard Feber. Auch Imre Bak verlor nach 1-0 und 10-8 Führung im fünften Satz gegen seinen Angstgegner Michael Rapp. Und Patrick Dudek konnte eine 2-0 Führung nicht nach Hause bringen und verlor 2-3. So stand es zu diesem Zeitpunkt 1-6 aus Sicht der Heilbronner, die keinen Fünf-Satz Spiel gewinnen konnten, und das Schlimmste befürchteten.

Hinteres Paarkreuz brachte die Wende

Jochen Wollmert und Roman Bleck, die während der Saison teilweise mit Formschwankungen zu kämpfen hatten, waren an diesem Tag hellwach und waren die Taktgeber für die spektakuläre Aufholjagd. Jochen Wollmert rang in einem sehenswerten Spiel Steffen Schwantzer, der mit zu den besten Spielern im hinteren Paarkreuz gehört, nieder. Wenig leichte Fehler und taktische Cleverness waren in diesem Spiel der Schlüssel zum Sieg. Auch Roman Bleck behielt bei seinem 5-Satz Sieg gegen den keinesfalls schlecht spielenden Ersatzmann Martin Böger die Oberhand. Somit gingen die ersten 5-Satz Spiele an die Heilbronner.

Dudek gewinnt Krimi-Spiel

„So ein Spiel habe ich in meinem Leben noch nicht gespielt“ war Michael Dudeks Kommentar nach seinem gewonnen 5-Satz Krimi gegen Laszlo Revfy. 0-2 und 0-3 war Michael Dudek vermeintlich aussichtslos hinten, ehe er noch die nachfolgenden Sätzen jeweils in der Verlängerung für sich entscheiden konnte und im fünften Satz mehrere Matchbälle abwehren musste. Mit 15-13 gewann er den letzten Satz und war nach dem 45-minütigen Krimi, bei dem in der Zwischenzeit die Spiele von Klosek und Dudek Patrick zu Ende gingen, fröhlich erschöpft.

Aufholjagd wird belohnt

Das mittlere Paarkreuz konnte im zweiten Durchgang wieder überzeugen und steuerte zwei ungefährdete Siege zum 6-7 Zwischenstand bei. Durch den Schwung der Aufholjagd beflügelt spielten sich Roman Bleck und Jochen Wollmert bei ihren zweiten Spielen in einen Rausch, bei denen im vierten Satz ein wenig Glück notwendig war, aber dennoch die Spiele verdient gewonnen wurden. „Endlich macht sich das viele Training für die Olympiavorbereitung bezahlt. Das tut richtig gut“ meinte Jochen Wollmert erleichtert zu seinen beiden gewonnen Einzelspielen.

Das Schlussdoppel war gefragt, um zu ermitteln ob die TSG Heilbronn mit einem oder zwei Punkten die Heimfahrt antreten konnte. Wieder mit 2-0 in Satzführung gegangen, wähnten sich Klosek/Dudek wieder auf der sicheren Seite, ehe sie wieder durch Nachlässigkeit und steigende Nervösität leichte Fehler produzierten und das Doppel wieder in den fünften Satz ging. Aber anders als im Eingangsdoppel, ließen sie sich das Spiel nicht aus der Hand nehmen und konnten beim letzten Punkt zum 11-9 ihre Freude nicht zurückhalten.

Jubelnd lagen sich die TSG Spieler in den Armen und konnten nicht fassen, welche Mannschaftsleistung sie vollbracht hatten. „In meinem ganzen Leben habe nie nach einem 1-6 Rückstand noch gewonnen. Das gabs noch nie“ kommentierte Roman Bleck überglücklich das Ergebnis. Wenn einer das mit fast dreißig Jahren Spielerfahrung sagt, dann weiß jeder, welches Spiel sich an diesem Tag in Buchenbach abgespielt hat. 36-33 Sätze, 4-4 Fünf-Satz Spiele und eine Spielzeit von über 4,5 Stunden ist die Bilanz dieses Spieles, bei dem sich die TSG Heilbronn im Gegensatz zu Buchenbach damit nicht mehr intensiv mit den Abstiegsrängen beschäftigen muss.

Nächsten Sonntag kommt der Tabellenzweite Birkmannsweiler nach Heilbronn. Mit dieser geschlossenen Mannschaftsleistung darf man sich auch gegen diesen schweren Gegner etwas erhoffen.

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Erstellt von Michael Dudek